Das Bakterium Anaplasma phagocytophilum wird durch durch Zecken übertragen und löst beim Menschen eine fieberhafte Erkrankung, die Humane Granulozytäre Anaplasmose, aus. Auch Tiere wie Hunde (Canine Anaplasmose), Katzen, Pferde und Wiederkäuer können infiziert werden.
Früheren Arten Ehrlichia phagocytophilum, Ehrlichia equi und das HGE-Agens wurden zur neuen Art Anaplasma phagocytophilum zusammengefasst.
Die verursachte Krankheit wird daher heute auch nicht mehr als humane granulozytäre Ehrlichiose (HGE), sondern als humane granulozytäre Anaplasmose bezeichnet.
Rund 65 bis 75 % aller Infektionen verlaufen asymptomatisch. Tritt eine symptomatik auf, kommt es zu hohem Fieber und grippeähnlicher Symptomatik mit Kopf-, Glieder-, Muskel- und Gelenkschmerzen. Seltener treten Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Durchfälle auf.
Bei der HGA kann es zu schweren Komplikationen kommen: Multiorganversagen, Meningoenzephalitis und ein akutes Atemnotsyndrom, welche vor allem bei immunsupprimierten Patienten (HIV, Organtransplantation) auftreten. Die Letalität einer symptomatischen Anaplasmose liegt bei 2 bis 3 %.
Bei Hunden verläuft eine klinisch manifeste Erkrankung durch Anaplasma phagocytophilum meist mit Abgeschlagenheit, Fieber und Fressunlust. Typisch ist eine Abnahme der Blutplättchen mit Neigung zu Blutungen. Sehr häufig kommen dabei Nasenbluten, punktförmigen Blutungen der Schleimhäute und Organblutungen vor. Durch die Organblutungen ausgelösten Entzündungsreaktionen kann es zu Husten, vermehrtem Trinken, Magen-Darm-Symptomen und neurologischen Symptomen kommen (Anfälle, Ataxie und propriozeptive Defizite).
Aßerdem kann die Infektion zu Muskelverhärtungen, Polyarthritis, Gelenkschwellungen und Lahmheit führen. Bei einer Coinfektion mit Borrelien sind die Krankheitszeichen meist stärker ausgeprägt.